Der kleine Prinz ist eingezogen!
Nachdem Terry, mein Pflegehund, ausgezogen war entstand daheim ein komische Leere. Natürlich hatte ich Simba. Trotzdem habe ich mich in dem einen Monat daran gewöhnt mit zwei Hunden spazieren zu gehen.
Es ist immer schön wenn wir auf der Hundewiese, oder bei anderen Spaziergängen andere Hunde treffen. Simba ist sehr freundlich und spielt immer sehr ausgelassen mit anderen.
Wieder einen Pflegehund nehmen war die eine, einen fixen Zweithund nehmen die andere Möglichkeit.
Da aber ein Pflegehund nie lange bei uns sein wird und mir die Trennung von Terry schon sehr schwer gefallen ist, habe ich mich entschlossen einen Partner für Simba zu holen. Da ich in den nächsten Monaten eine neue Wohnung bekomme wo auch ein großer Garten dabei ist musste ich also nicht allzu lange überlegen. Ich hatte Zeit, bald den Garten und ein Büro wo meine Hunde bei mir sein können.
Natürlich war klar dass dieser Hund aus einem Tierheim sein sollte. Immerhin will ich den armen Hunden helfen.
Beim Stöbern im Internet fand ich dann eine Seite über Samojeden in Not. Dort gab es aber meist nur ältere Hunde. Das Problem dabei war, dass Simba zwar verträglich ist, aber bei einem anderen Hund weiß man das ja nicht. Was wäre wenn die beiden dann ständig zoffen? Trennen könnte ich sie nicht und das sollte ja auch nicht Sinn und Zweck der Sache sein. Also wollte ich mich für einen Hund bis maximal 6 Monate entscheiden. Und so fand ich ihn.
Auf der Seite www.zergportal.de las ich eine Anzeige dass eine Samojeden-Hündin hochträchtig im Tierheim abgegeben wurde. Es war eine wunderschöne Hündin und sie war auch bereits vermittelt. Wenn die Babys alt genug sind würde die Mama zu ihrem neuen Platz kommen.
Die Kleinen waren ein Haufen aus schwarz und weiß. Nichts zu erkennen. Ich erkundigte mich bei der angegebenen E-Mail Adresse und bekam prompt Antwort von Bettina Stempfhuber. Ich füllte den Fragebogen aus und dachte mir dass ich es toll finde dass so genau nachgefragt wird bevor man einen Hund weitervermittelt. So kann man ziemlich sicher sein dass die Hunde gute Plätze finden.
Nach einigen Wochen kamen die ersten Fotos und ich war sofort Feuer und Flamme für den schwarz-weißen Zwuck mit dem Stummelschwänzchen.
Er sollte es werden und sein Name würde Paris sein. Inspiriert durch Troja natürlich.
Ich hatte in der Zeit vom Aussuchen bis zur Übernahme des Hundes ständig Kontakt mit Bettina. Sie war sehr geduldig mit mir und hat mir jede Frage umgehend beantwortet. Dafür danke ich ihr sehr.
Es wurde also alles arrangiert und Paris sollte am Montag den 6. Februar per Flugzeug nach Nürnberg kommen. Anders ging es leider nicht, weil ja ein Flugpate benötigt wurde.
Samstag den 4. Februar war es dann so weit. Wir machten uns mit Simba im Auto auf den Weg nach Nürnberg. Den ersten Stopp legten wir auf der Raststation Alland ein, wo wir Elisabeth und ihren Mann von der Tierhilfe trafen. Von ihnen übernahmen wir drei Hunde in unser Auto und brachten sie zur Übergabe nach Walserberg. Dort wurden sie bereits sehnsüchtig erwartet.
Von Walserberg ging es dann im Stau weiter Richtung München und von da Richtung Nürnberg. Das Hotel befand sich in einem kleinen Ort namens Haidhof. Und dieser Ort war echt schwer zu finden. Mittlerweile war es dunkel und auf der Karte stimmten die Orte nicht mit den Ortsschildern überein. Ich war nahe am Heulkrampf. Kurz nach 18 Uhr wars dann geschafft und wir erreichten das Hotel. Rauf ins Zimmer und dann schnell ins Restaurant etwas essen. Danach bekam Simba dann seinen wohlverdienten langen Spaziergang.
Die erste Nacht war unruhig. Im Hotel war es so laut dass ich die ganze Nacht nicht schlafen konnte. Ich wartete sehnsüchtig darauf dass es endlich hell wurde.
Der Sonntag war wunderschön. Es war mild draussen und die Sonne schien. Simba hat es genossen weil wir sehr schöne und lange Spaziergänge durch den Wald gemacht haben. Wir waren bei verschiedenen Burgen und überall konnte Simba mit. Die Nacht von Sonntag auf Montag war zum Glück ruhiger und ich konnte endlich schlafen.
Der Montag war da!
Ich war nervös. Sonntag Abend hatte ich noch einen Anruf von Frau John bekommen, der Pflegestelle von Paris. Ich habe mich sehr gefreut dass sie sich bei mir gemeldet hat. Sie sagte mir dass Paris ein toller Hund sei. Sehr freundlich, aber etwas schüchtern und vorsichtig.
Ich konnte es kaum erwarten ihn zu sehen. Den Montag verbrachten wir mit spazieren gehen, spazieren gehen und noch mal spazieren gehen. Was anderes konnten wir ja nicht tun. Wir besuchten kurz die Altstadt von Nürnberg, aber nach einer halben Stunde war mir zu kalt und Simba hatte auch nicht wirklich Freude daran an der kurzen Leine zu gehen. Also wieder weg aus der Stadt. Nach einer Stunde in der Hundezone nahe dem Flughafen gaben wir dann auf. Wir sind in die Parkgarage und Sascha hat noch schnell das Auto umgebaut damit die beiden Hunde genug Platz haben.
Dann begann das Warten. Um ca. 18 Uhr sind wir in die Ankunftshalle des Nürnberger Flughafens gekommen. Haben Kaffee getrunken und eine Traffik oder ähnliches gesucht. Endlich gefunden leistete ich mir ein Buch das ich während des Wartens auf Paris zur Hälfte gelesen habe. Das Flugzeug landete gegen halb elf Uhr abends.
Und dann kam endlich die Dame mit der Flugbox und ich sah nur was struppiges, schwarz-weißes im Inneren. Also bin ich hin zu der Dame und meinte:“ Ich glaube der gehört mir“ Sie lachte und meinte dass sie nicht gedacht hätte dass ich das bin weil ich ja schon mit einem großen Hund unterwegs war. Ich übernahm also die Papiere von Paris und versuchte ihn aus der Box zu locken. Nach einigen Minuten gelang mir das auch. Er war wirklich schüchtern zu Beginn. Ich trug ihn zum Auto und verstaute die beiden, die total müde waren.
Gegen dreiviertel zwölf machten wir uns auf den Weg nach Wien. Und es hatte begonnen zu schneien. Es waren die furchtbarsten Strassenverhältnisse die ich je gesehen habe. Langsam und vorsichtig fahren, zittern beim Überholen weil’s ja keinen Sinn mach mit 50 hinter einem Auto nachzufahren. Ich sass hinten mit Simba und dem Kleinen und konzentrierte mich mit Sascha auf die Strasse. Mir ist ein Felsen vom Herzen gefallen als wir in Wien waren und schließlich nicht mehr weit bis nachhause hatten.
Jetzt ist unser Paris also da.
Er ist ein aufgeweckter kleiner Hund von 8 Kilo der es locker mit Simba aufnimmt. Die beiden spielen sehr viel und akzeptieren einander total. Und am schönsten ist es wenn die beiden sich aneinander kuscheln und schlafen. Sie sind ein Traumpaar. Und ich bin glücklich, aber auch müde vom vielen gassi gehen. Stubenrein ist Paris noch nicht.
Aber wir haben Zeit und werden das schon in den Griff bekommen. Immerhin hält er es jetzt schon länger als zwei Stunden durch und schläft auch nachts von halb zwölf bis sieben. Er kann sitz, platz, hier und macht so gar hier mit vorsitzen. Ich bin begeistert von seiner Lernfähigkeit. Er hats aber wohl leichter weil er sehr viel von Simba sieht und lernt. Ich bin froh dass ich die beiden habe.
Paris ist außerdem ein begeisterter Schwimmer. Bei unseren Spaziergängen zur Liesing dümpelt Simba durchs Wasser, für ihn ist es halt nicht tief genug zum Schwimmen, und Paris paddelt richtig hin und her. Und kaum sind die beiden aus dem Wasser wollen sie schon wieder rein.
Am Feld dürfen die zwei dann richtig laufen und toben. Im hohen Gras sieht man Paris oft gar nicht mehr. Aber er kommt jedes Mal sofort wenn wir ihn rufen. Simba überlegt da doch schon etwas länger ob es sich wohl lohnt jetzt zu kommen oder nicht.
Sie lernen sehr viel von einander. Und wenn sie nicht spielen dann kuscheln sie….
Paris hat sich echt zu einem Schmuser entwickelt. Manchmal hat er seine narrischen 5 Minuten, da springt er zu mir auf die Couch und dann wälzt er sich und kuschelt sich zu mir.
Jetzt sind schon fast zwei Monate vergangen seit Paris bei uns eingezogen ist. Mittlerweile hat er stolze 12 Kilo und er entwickelt sich prächtig.
Tagsüber ist er schon ganz brav mit dem Lacki machen, nur manchmal beim Spielen vergisst er es zu halten. Da passiert halt ab und an ein kleines Missgeschick.
Die Nacht schläft er brav durch. Zuerst wird bei uns im Bett gekuschelt und dann geht es ab in seine Ecke und dort liegt er die ganze Nacht.
Auch in der Welpenschule fühlt sich Paris total wohl. Sein derzeit bester Freund dort ist Felix, ein Jack-Russel Rüde. Den liebt er über alles und die beiden toben trotz dem enormen Größenunterschied.
Paris lernt jeden Tag dazu, folgt ganz brav und kann sogar schon einige Kunststücke. Er wird von Simba geputzt und umsorgt. Simba ist ein richtig guter „Papa“.
Paris ist mittlerweile fast 8 Monate alt und ich liebe ihn jeden Tag mehr. Inzwischen trainieren wir nicht mehr mit den ganz Kleinen, sondern dürfen schon bei den Junghunden draußen sein. Paris folgt sehr brav und sieht mich, im Gegensatz zu Simba beim Fuß gehen auch fast immer an. Mit ihm werde ich es wohl etwas leichter bei Prüfungen haben……hoffentlich…..
Danke an alle die es möglich gemacht haben dass ich Paris und Simba habe.
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