Wie ich auf den Hund kam...
Als wir, meine Schwester und ich, Kinder waren hatten wir einen Vogel. Nein, ich meine einen echten - einen Wellensittich - den wir Maxi nannten.
Wir glaubten Maxi ist ein Männchen, bis "er" ein Ei legte. Naja, dann wars halt die Maxi. Sie war auf jeden Fall unser erstes Haustier.
Dann kam lange nichts. Meine Eltern wollten eigentlich kein Haustier.
Katze konnten wir keine haben, da ich eine schwere Allergie habe und Hund wollten wir eigentlich keinen.
Aber irgendwann, ich weiss nicht mehr warum weil ich ja doch noch sehr jung war, kam doch die Idee auf einen Hund anzuschaffen. Meine Mutter tendierte zu einem Yorkie oder Cocker Spaniel.
Zu dieser Zeit, es war 1988 und ich 10 Jahre alt, fand die Hundeausstellung noch am Wiener Messegelände statt. Wir wollten dort hin fahren und nur mal schauen.
Was soll ich sagen, wir kamen grad mal in die erste Halle und da auch nur ein paar Meter weit. Dort sass ein kleines, braun weisses Fellknäuel auf einem Käfig und hat alle Leute begrüsst und angewedelt.
Weitergehen war kein Thema mehr, wir wollten wissen was das ist und wollten es haben. Das Knäuel war ein Shi-Tzu, 3 Monate alt und hiess Gilda vom Guten Kern. Und wir nahmen die kleine Maus mit nachhause.
Wir tauften Gilda um in Terry, weil meinen Eltern der Name einfach besser gefiel. Und mal ehrlich: Gilda?
So fing unser "Hundeleben" an. Mit Terry hatten wir viel Spass, besonders ich. Ich hab Terry verkleidet, ihr Babysachen angezogen oder Brillen aufgesetzt.
Und sie liess es brav über sich ergehen und bekam dafür ein Leckerlie. Terry war sehr gelehrig und konnte viele Kunststücke. Für ein Leckerlie machte sie alle gleichzeitig :-)
Im Gymnasium hatte ich eine gute Freundin mit der ich viel Zeit verbrachte. Ihrer Familie gehörte unter anderem auch ein Bauernhof in Oberösterreich, sie hatten dort aber keine Tiere.
Lisi hatte zwei eigene Pferde die, wenn sie am Bauernhof war, bei ihr auf der Koppel waren. Die übrige Zeit standen sie bei einem befreundeten Bauern. Und der hatte viele Tiere. Unter anderem natürlich auch Hasen.
Und wer kennt das nicht - ein Hasenbaby ist doch zuckersüss. So weigerte ich mich nachhause zu fahren wenn ich den Hasen nicht mitnehmen dürfte. Der Bauer war so lieb und schenkte ihn mir. Ich bekniete also meine Eltern und irgendwann mussten sie nachgeben.
Papas Arbeitskollege baute für Belinda, so nannte ich sie, einen Stall und im Winter würde sie dann bei meinen Grosseltern leben. In der Wohnung wollte Mama den Hasen auf keinen Fall, allein schon wegen Terry, die war immer total nervös wenn sie den Hasen sah.
So lebte Belinda einige Monate bei mir im Garten und im Winter übersiedelte sie zu meinen Grosseltern in den Stall. Leider gings ihr irgendwann sehr schlecht und sie starb. Belinda wurde nur 8 Monate alt.
Im Alter von 12 Jahren begann ich zu reiten. Durch eine Freundin kam ich zu einem Reitstall in Himberg. Auch wenns manchmal sehr anstrengend war, ich habe das Reiten und vor allem die Pferde geliebt.
Papa hat mir dann sogar einen "Job" besorgt. Ein Bauer in der Nähe hatte Pferde und die durfte ich striegeln und mit ihnen schmusen. Das tat ich auch sehr gern. Öfter ging ich auch mit Fabiola, einem Ponny an der Longe spazieren. Wir haben das beide ganz toll gefunden.
Als ich dann mit der Schule aufhörte und eine Ausbildung begann war fürs Reiten und Pferde pflegen leider kaum noch Zeit. Also musste ich damit aufhören. Trotzdem habe ich jede Möglichkeit genutzt zu reiten. Ich weiss nicht ob mich heute noch trauen würde mich auf ein Pferd zu setzen...
Mit 16 lernte ich dann Alex kennen und war von da an nicht mehr so oft daheim. Auch er hatte einen Hund, einen Schäfer namens Dino.
Dino war eine Seele von Hund. Folgsam und brav, verschmust und lieb.
Zu dieser Zeit überlegten meine Eltern ob sie Terry nicht etwas Gutes tun könnten und ihr einen Partner holen sollten. Sie entschieden sich für ein Havanneser-Mädchen und nannten sie Lara. Das war 1997.
Lara stammt von der selben Züchterin wie Terry. Von Laras Kindheit hab ich ehrlich gesagt nicht mehr viel mitbekommen, kurz nach ihrem Einzug zog ich aus und heiratete kurz darauf.
Alex hatte nicht nur Dino, sondern auch eine Ratte namens Tequilla. Er begleitete uns überall hin. Damit er nicht so allein ist, holten wir uns Krümel aus der Tierhandlung, leider haben sich die beiden aber nicht sonderlich vertragen und wir mussten sie trennen.
Tequilla starb an einem Herzinfarkt mit 3,5 Jahren und Krümel ebenso, kurz nach Tequilla.
Es wurde leer in unserem Haus. Dino war zwar oft bei uns, doch er war trotzdem der Hund von Alex' Eltern. So kamen wir zu unseren Zwergkaninchen Sunny und Luis.
Beide nahm ich nach der Scheidung mit.
Die Idee einen eigenen Hund zu haben entstand aus einer Laune heraus. Als Christian, mein mittlerweile 2. Ex-Mann, und ich Streit hatten, trennten wir uns. Doch es kam die Versöhnung und meine Forderung nach einem Hund. Um mich zurück zu bekommen tat er alles (versteh ich zwar nicht, aber bitte) und so trat Sam in unser Leben.
Am 19.5.2002 mussten meine Eltern Terry gehen lassen. Auf den Tag genau, zwei Jahre später, folge ihr mein geliebter Sam.
Auch meine Ehe hielt nicht allzu lang, als Simba bei uns einzog, zog Christian aus und bald darauf liessen wir uns scheiden.
Sicher hätte mein Leben einfacher verlaufen können. Doch aus Erfahrungen lernt man (hoffentlich!). Was ich auf jeden Fall gelernt habe ist etwas dass andere schon lange wissen:
Man kann auch ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht!
|