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Unser erstes Pflegekind Terry

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt!

Begonnen hat alles damit, dass ich regelmäßig im Hundeforum von Wuff schreibe und lese. Natürlich auch in der Tierschutzecke. Jedes mal haben mir die armen Hunde irrsinnig leid getan die aus verschiedensten Gründen vermittelt wurden.Terry mit Puppi

Sehr viele Hunde aus der Slowakei und aus Ungarn suchen hier einen Lebensplatz oder zumindest einen Pflegeplatz. Sehr viele Hunde leiden sehr im Tierheim und es hilft ungemein wenn man sie zumindest so lange aufnimmt bis sie einen endgültigen Platz gefunden haben.

Aber immer wieder hab ich mir gesagt: Ich würde so gern einem armen Wuff  helfen, aber ein zweiter Hund im Haus, das geht nicht.
Irgendwann hab ich einen Beitrag gelesen in dem es um die Überführung eines Hundes aus der Slowakei nach Österreich ging. Ich sah mir die Homepage genau an und sah Timmy. Ein schneeweißer Rüde der aussah wie mein Sam. Das war Liebe auf den ersten Blick.

Ich hab sofort Kontakt mit dem Tierheim aufgenommen und nach zwei Tagen erfahren dass Timmy schon in Deutschland auf einem Pflegeplatz ist.

Ich hatte dann vermehrt Kontakt mit der Tierhilfe (www.tierhilfe.at.gg) und der Gedanke einen Hund in Pflege zu nehmen breitete sich jeden Tag mehr aus.

Ich wollte nichts überstürzen und genau darüber nachdenken wie das mit Simba funktionieren könnte.
Frau Neumann aus der Slowakei hat mich in dieser Situation sehr unterstützt. Sie meinte dass eine Hündin besser wäre, weil die Verträglichkeit zwischen Rüde und Hündin im Allgemeinen besser wäre.Simba, Terry und ich

Sie hat mir dann einige Hunde genannt die dringend aus dem TH raus müssten. Diese Hunde waren entweder Kurzhaarhunde die im Winter schnell frieren, oder Hunde die in den Zwingern extrem gelitten haben.

So hat sie mir dann auch Terry vorgestellt. Terry ist eine 18 Monate alte Schäfer-Husky-Mix Dame. Am Foto, na ja. Nicht wirklich mein Traumhund. Aber darum ging es ja auch nicht. Es ging darum ihr zu helfen.

Terry war mit kleinen Hunden zusammen, musste aber als sie läufig wurde zu den großen. Und dort hat sie sich nicht sehr wohl gefühlt.
Als Terry am Dienstag den 8.November 2005 bei uns ankam war ich leicht verwundert. Sie war echt ein Zwerg. Unter Schäfer oder Husky hab ich mir natürlich was Größeres vorgestellt.

Die erste Begegnung mit Simba war eine Katastrophe. Simba war verschmust und verspielt wie immer. Aber Terry hat nur geschnappt und wollt ihn nicht an sich heran lassen. Zu mir kam sie aber. Sie hat gekuschelt und geschmust mit mir. Nur nicht mit Simba.

Irgendwie hab ich sie ins Auto bekommen. Irgendwie sind wir nachhause gefahren. Ich war fertig. Nur Geknurre und schnappen. Ich saß im Wohnzimmer und hab geheult. Aber so richtig.

Auch mit dem gassi gehen hatten wir am ersten Tag Probleme. Sie hat zwar nur einmal reingemacht, aber draußen wollte sie gar nicht gehen. Stunden lang mussten wir mit ihr im Kreis gehen bis sie sich endlich entschlossen hat ein Lackerl zu machen. Das wurde dann aber auch so richtig gefeiert.Simba und Terry

Die erste Nacht konnte ich nicht schlafen. Terry lag mal vorm Fenster, mal im Bett. Simba genauso. Und ich lag wach und dachte nur: was hab ich mir und meinem Hund da angetan.

Der nächste Tag begann so wie der vorige aufgehört hatte. Aber immerhin war Terry draußen gassi. Mittags dann plötzlich die große Wende. Simba kam mit seinem Stofftier an und Terry spielte mit ihm. Von diesem Moment an war der Bann gebrochen. Ich hab mich überhaupt nicht mehr ausgekannt. Aber ich war sowas von froh dass es mit den beiden klappte.

Ich muß sagen dass ich Terry sehr ins Herz geschlossen habe. Sie ist eine tolle Hündin. Nur eben nicht für uns. Sie sollte nicht einen Menschen mit einem anderen Hund teilen müssen. Sie braucht volle Aufmerksamkeit. Und die kann ich ihr nicht geben. Denn da ist ja noch Simba, der mich genauso braucht.

Ich wünsche ihr dass sie den perfekten Platz bekommt und so leben darf wie sie es sich verdient. Bei einem Menschen der sie gut behandelt und genauso liebt wie sie die Menschen liebt.




Der Abschied von Terry

Nach fast genau einem Monat mit unserer Mini-Maus war es nun so weit.

Letzer Tag mit TerryEine ganz liebe Dame aus Vorarlberg hat sich sehr für Terry interessiert. Wir haben gemailt und telefoniert und ich war echt begeistert. Ich war und bin mir sicher dass dies der beste Platz für die Maus sein wird. Weil einfach alles gepasst hat. Es gab schon mehrere Leute die sich für Terry interessiert hatten, aber im Endeffekt hatte ich bei Ines das beste Gefühl.

Es wurde also geklärt wie, wo und wann das mit dem Transport nach Vorarlberg passieren sollte. Am 11. Dezember war die Fahrt geplant. Um 13 Uhr sollte ich mich mit den Tierschützern in Fischamend treffen um ihnen Terry zu übergeben.

Den ganzen Vormittag sind wir auf der Couch gesessen und ich hab die Maus noch so richtig geknuddelt und mit ihr gekuschelt.

Um 12 Uhr läutete dann plötzlich mein Handy. Wir sollten doch schon in 20 Minuten am Treffpunkt sein. Also haben wir schnell Terry’s Sachen gepackt. Ein bisschen Futter, ihre Kuscheldecke, ihre Futternäpfe, ihre Pässe und natürlich ihren Stoffigel. Dann noch schnell gassi und ab ins Auto.

Am Parkplatz hab ich dann schon mit den Tränen gekämpft als das Auto gekommen ist. Ich hab Terry noch mal hochgenommen und geküsst und sie dann gleich ins Auto gesetzt. Sie hatte eine tolle, große Box für sich allein. Ihr Stofftier lag bei ihr. Dann ging die Tür zu....
Terry im Auto
Wir stiegen ins Auto und fuhren mit Simba auf die Hundewiese. Es war ein komisches Gefühl als er da so allein herumdüste. Es war ungewohnt nur mehr einen Hund an der Leine zu führen. Die beiden hatten sich nach so kurzer Zeit so gut vertragen und waren so brav nebeneinander an der Leine gelaufen. Und das alles fehlte jetzt.

Ich war froh als ich von Ines die Nachricht bekam dass Terry gut angekommen ist. Sicher fehlt sie mir, aber ich bin auch sehr froh dass sie einen Lebensplatz hat.

Terry ist einfach ein toller Hund. Sie hat in kürzester Zeit gelernt zu melden wenn sie raus musste. Sie hat gelernt auf ihren Namen zu hören, kam wenn ich sie rief und hatte „sitz“ und „platz“ gelernt. Terry kannte nichts anderes als das Tierheim. Und doch ist sie so auf Menschen fixiert und glaubt immer an das Gute in ihnen. Und so hoffe ich dass sie die Liebe die sie den Menschen schenkt noch tausendfach zurückbekommt.

Alles Gute, Mini-Maus.